Lasst euch nie erzählen, dass euer „Orchideenstudium“ niemandem etwas bringt und dass man damit nichts verdienen kann. Erstens bringts vor allem euch etwas und zweitens arbeitet man dann wahrscheinlich eh in keinem klar abgesteckten Bereich, sondern tingelt so dahin wie mans im 21. Jhd halt so macht. Mir hat das Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften und der Anglistik & Amerikanistik einige der besten und prägendsten Jahre meines Lebens beschert; also kann es so verkehrt nicht gewesen sein.
Neben der Fähigkeit ein aberwitziges Sammelsurium von Anspielungen geistig so zu verquicken, dass am Ende ich selbst nicht mehr so genau weiß was das jetzt sollte (Komparatist:innen wissen was läuft), gabs auch Lebenserkenntnisse wie ‚Worüber möchte ich überhaupt länger nachdenken und womit kann ich mich (wahrscheinlich) täglich beschäftigen ohne mich in den Inn stürzen zu wollen? Gibt es künstlerische Errungenschaften der Menschheit die halbwegs stabil waren (und falls ja, sind sie das für mich auch?) Was soll „die Gesellschaft“ eigentlich sein? Warum ist auch Hedonismus wichtig und warum finden die „eigentlichen“ Gespräche erst am Ende jeder Party statt?
Aber die wichtigste Erkenntnis ist wahrscheinlich immer noch: Man muss in einem Gespräch nicht immer zu einem Ergebnis kommen, sondern darf auch mal „lustvoll scheitern“ (thx an M. Sexl).
Danke an die Alma Mater für das Featuren als Alumni des Monats. Orchideenstudium beste
HIER KLICKEN für das Interview (auf der Website der Universität Innsbruck)

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